Kategorie: Highlights
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„Thomas Mann macht Ferien“ von Kerstin Holzer
„Wunderliche Seele! So nah befreundet und doch so fremd.“ Seite 82 Was für eine erfreuliche Wiederbegegnung mit Kerstin Holzer. Sie nimmt uns erneut mit zu den Mann’s. Nur dieses Mal geht es nicht nach Capri („Monascella“) sondern auf eine sommerliche Reise an den Tegernsee in „Thomas Mann macht Urlaub“. – und zugleich mitten hinein in…
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„Fuchs 8“ von George Saunders
„…so als könnten Mänschen Libe fühlen und zeigen. Mit anderen Worten, Hoffnung für die Zukunft von der ganzen Erde!“ Was wie ein harmloses kleines Märchen beginnt – eine niedliche Fabel, geschrieben in fehlerhaftem Menschen-Deutsch von einem neugierigen Fuchs – entpuppt sich als literarischer Tritt ins Herz. Fuchs 8 ist ein schmaler Band, kaum dicker als…
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„Vergiss mich“ von Alex Schulman
„Vergesst es. Vergesst mich einfach.“ Seite 245 Ein schwedischer Sommer, ein altes Sommerhaus, zwei Brüder auf der Fahrt in die Vergangenheit – so beginnt Alex Schulmans Vergiss mich, ein Roman, der sich langsam, fast tastend, in die seelischen Landschaften einer Familie vorwagt, deren schönster Ort zugleich der traurigste geworden ist. Die Reise führt nicht in…
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„Die Allee“ von Florentine Anders
„Architektur wird nicht sozialistisch, wenn man es plakativ draufschreibt.“ S. 245 Zwischen Beton und Biografie – Florentine Anders’ „Die Allee“ als literarisch-architektonisches Seelenarchiv der DDR In „Die Allee“ gelingt Florentine Anders ein bemerkenswerter Spagat: Zwischen den Monumenten sozialistischer Architektur der DDR und den brüchigen Mosaiken der eigenen Familiengeschichte entfaltet sich ein Buch, das ebenso Zeitdokument…
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„Halbinsel“ von Kristine Bilkau
„Aus Fürsorge erwächst Hoffnung, Hoffnungen verwandeln sich in Erwartungen.“ Seite 216 Ein Sommer mit Linn, so könnte „Halbinsel“ von Kristine Bilkau auch genannt werden, ist ein stilles, dabei ungemein eindringliches Buch. Es erzählt die Geschichte einer Mutter und ihrer erwachsenen Tochter – und in Wahrheit doch viel mehr: ein literarisches Nachdenken über Fürsorge und Freiheit,…
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„Wachs“ von Christine Wunnicke
„Mit den Jahren verschwand viel Menschliches aus dem Menschen und allerlei Tierisches trat hinzu.“ Seite 36 Christine Wunnickes Wachs ist entgegen schwerer, düsterer Historien-Brocken ein schmaler Roman, der sich dennoch gewichtig anfühlt. Er entführt die Leserinnen und Leser in ein Paris der Extreme: Hitze, Gestank, Tod – die Stadt scheint im 18. Jahrhundert im Chaos…
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„Ein ziemlich böses Mädchen“ von Jessica Zafra
„Katzen sind Haustiere des Teufels. Sie leben mit Hexen und essen Babys.“ Seite 18 Ein ziemlich böses Mädchen von Jessica Zafra ist eine ungewöhnliche Lektüre – es packt einen mit bissigen Witz und schlägt freche Haken. Und das Beste: Es ist höchst amüsant, ohne je ins Seichte abzurutschen. Siony ist die Mutter unserer Heldin. Sie…
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„Die Nacht“ von Marc Raabe
„Wofür zum Teufel gab es Liebe, wenn sie immer nur alle unglücklich machte?“ Seite 37 Mit Die Nacht legt Marc Raabe den dritten Fall für Art Mayer vor – und katapultiert den Leser erneut in einen Strudel aus Lügen, Gewalt und tief vergrabenen Wahrheiten. Doch dieses Mal steht mehr auf dem Spiel als je zuvor:…
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„Fischtage“ von Charlotte Brandi
»Da liegt erschlafft der Irrsinn wie ein Mahnmal … Wo sind wir, was ist passiert?« S.209 Also pass auf: Die Ella, die is’ ’ne Wuchtbrumme mit ordentlich Zunder inne Birne. Schon als Kind hat se ihre Wut weggeschwitzt auf’m Sportplatz – später dann fliegt se sternhagelvoll aus’m Karussell, Bein im Eimer, Laune komplett am Arsch.…
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„Großmütter“ von Melara Mvogdobo
„Sei stark,stolz und lebe!“ Seite 123 Es gibt Bücher, die liest man. Und es gibt Bücher, die denken sich einem ins Herz, die lassen einen nicht los – so wie dieses. Melara Mvogdobo hat mit „Großmütter“ eine Geschichte geschaffen, die tief berührt, wütend macht und am Ende doch Hoffnung schenkt. Mit poetischen Sprachbildern zeichnet sie…