Schlagwort: muss man lesen

  • „Der Engel von Rom“ von Jess Walter

    „Der Engel von Rom“ von Jess Walter

    „Faber est suae quisque fortunae, sagte Monsignore, der Mensch ist der Meister seines Geschicks,…“ Seite 78  Es beginnt, wie so viele amerikanische Geschichten beginnen: mit einer Sünde und einem Traum.  Jack Rigel, Sohn einer überfrommen Mutter aus Omaha, Nebraska, ist das Ergebnis eines Fehltritts und wird dafür zeitlebens zum Bußpfand.  Die Mutter, fest entschlossen, das…

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  • „Katzentage“ von Ewald Arenz

    „Katzentage“ von Ewald Arenz

    Als ob unser wirkliches Leben für einen Augenblick gar nicht da wäre“ S.12 Manchmal schenkt uns das Leben eine Atempause, ohne dass wir sie gesucht hätten. Für Paula und Peter, Kollegen, und Vertraute einer Nacht, beginnt sie, als der Zug in Würzburg nicht mehr weiterfährt. Drei Tage lang sind sie herausgelöst aus der Ordnung des…

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  • „Das Dream Hotel“ von Laila Lalami

    „Das Dream Hotel“ von Laila Lalami

    „Indem Träume zu Waren wurden, ist ein neuer Markt entstanden – und Märkte müssen wachsen.“  Seite 215 Es geschieht selten, dass ein Roman einen so zwingt, dass man die Seiten hastig umblättert, weil man den Fortgang nicht mehr erwarten kann. Das Dream Hotel von Laila Lalami ist solch ein Buch. Es ist ein literarischer Sog,…

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  • „Haus zur Sonne“ von Thomas Melle

    „Haus zur Sonne“ von Thomas Melle

    „Ich lebte weiter, obwohl das Leben pausierte“ (S. 190). Thomas Melle entfaltet in seinem neuen autofiktionalen Werk eine radikale Prosa der Krankheit. Im Zentrum steht ein Ich-Erzähler, der nach zwei Jahren manischer Raserei in eine lähmende Depression stürzt und sich schließlich in das „Haus zur Sonne“ begibt, eine Einrichtung, die Heilung simuliert und einen finalen…

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  • „Rom sehen und nicht sterben“ von Peter Wawerzinek

    „Rom sehen und nicht sterben“ von Peter Wawerzinek

    „Rolle den Redeteppich aus, über den wir uns in die Geschichte hinein wie in einen Aufführungsaal begeben und unsere Plätze einnehmen.“  Gleich dieser erste Satz aus Peter Wawerzineks neuem Buch Rom sehen und nicht sterben zieht den Leser in einen Theaterraum der Sprache. Hier wird nicht bloß erzählt, hier wird fabuliert, zelebriert, gestöhnt und gejubelt,…

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  • „Gentlemen über Bord“ von Herbert Clyde Lewis

    „Gentlemen über Bord“ von Herbert Clyde Lewis

    „Die Leute denken so lange nicht an den Tod, bis er sie fest anpackt. Seite 130  Was für ein feines wiederentdecktes Kleinod hat der Mareverlag da gehoben! Herbert Clyde Lewis’ Gentlemen über Bord aus dem Jahr 1937 ist ein Roman von solch kristalliner Intensität, dass man unwillkürlich Hildegard von Bingen bemühen möchte: „Ein Körnlein kann…

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  • „Botanik des Wahnsinns“ von Leon Engler

    „Botanik des Wahnsinns“ von Leon Engler

    „Arbeiterfamilien, heißt es, haben keine Geschichte, keine Tradition, keine mündlich überlieferten Legenden. Seite 10 Eine Taxonomie des Wahnsinns, nichts Geringeres erwartet die Leser*innen in Leon Englers autofiktionalem Roman Botanik des Wahnsinns.  Doch Engler liefert weit mehr als eine Bestandsaufnahme psychischer Erkrankungen. Er entwirft ein vielstimmiges Psychogramm seiner Familie über mehrere Generationen hinweg. Eine Chronik, in…

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  • „Russische Spezialitäten“ von Dimitij Kapitelman

    „Russische Spezialitäten“ von Dimitij Kapitelman

    мама сказала, надень шапку In Sachsen bei Leipzig eröffnet eine osteuropäische Familie ein kleines Geschäft für russische Spezialitäten. Was wie ein pittoreskes Integrationsmärchen klingen könnte, entpuppt sich in Dmitrij Kapitelman autofiktionalem Roman als hochkomplexe Versuchsanordnung. Lässt Heimat sich im Glasregal konservieren? Sie verlassen ihre Heimat als Familie. Doch hier steht bereits fest, es ist kein…

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  • „Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten“ von Anna Maschik

    „Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten“ von Anna Maschik

    Lebenslinien zwischen Osterstieg und Westerstieg „Warum es mich gibt: … Weil Schafe leise sterben“ Seite 92 Die Innereien einer Familie durchwühlt von Alma, der Urenkelin, die die Einzelteile zusammenfügt. Ein Generationenroman, ja, aber keine Chronik. Keine stringente Linie, sondern ein Mosaik, das sich anhand der Frauen erzählt. Die Männer treten nur auf, wenn sie gebraucht…

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  • „Blinde Geister“ von Lina Schwenk

    „Blinde Geister“ von Lina Schwenk

    „Manche Worte brauchten ein ganzes Leben um anzukommen.“ S. 16 Lina Schwenks Debüt Blinde Geister ist ein Roman über die Unsichtbarkeit familiärer Verletzungen und die leise, doch unausweichliche Macht des Erbes von Kriegstraumata. Schon die Eröffnungsszene – zwei alte Menschen, hilflos im Bad, Rücken aneinander gelehnt, dem Tod ausgeliefert – hat etwas Filmisches, ja Ikonisches.…

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  • „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ von Lena Schätte

    „Das Schwarz an den Händen meines Vaters“ von Lena Schätte

    „… ach, du bist doch die Tochter von…“ S.77 Eine Familiengeschichte, in Spiritus gelegt Sie beginnt hier mit der Generation der Großeltern und  entfaltet ein Panorama, das zugleich vom Arbeiterleben im Ruhrgebiet erzählt und von der zerstörerischen Kontinuität der Alkoholsucht. Schon der Großvater ist ein „eifriger Thekengänger“, der sein hart erarbeitetes Geld die Kehle hinuntergleiten…

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  • „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner

    „Schwebende Lasten“ von Annett Gröschner

    „Gab es eine Mehrzahl von Inferno?“ S. 127 Es gibt Bücher, die riechen nach der Zeit, in der sie spielen. Nach Bohnerwachs und Nivea-Creme, nach dem feuchten Dunst der Waschtage, der nicht nur Wäsche, sondern ganze Lebensentwürfe durchweichte. Schwebende Lasten von Annett Gröschner ist ein solches Buch. Es erzählt nicht bloß eine Geschichte, sondern hebt…

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