Autor: Carola Quint

  • „Hätte ich es vorher gewusst, hätte ich es genauso gemacht„ von Mieze Medusa

    „Hätte ich es vorher gewusst, hätte ich es genauso gemacht„ von Mieze Medusa

    „Es ist schwer, mit Gefühlen umzugehen, die in Tsunamistärke durch den Körper rollen.“ Seite 273 Was für uns Lesende als irrwitziges Trainingslager einer endorphinsüchtigen Radfahrerin beginnt, verwandelt sich nach einem etwas hügeligen Einstieg in den Roman, in eine berührende Studie über das Neu-Erfinden in der Lebensmitte. Mieze Medusa, die Meisterin des rhythmischen Erzählens, berichtet von

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  • „Die späten Tage“ von Natascha Wodin

    „Die späten Tage“ von Natascha Wodin

    „Im Kreml brennt noch Licht“  Ein stilles Wunder. Zwei alte Menschen finden sich, als das Leben längst entschieden schien. Eine späte Liebe, noch unanständig schön, ein Leuchten, das andere sofort bemerken, während sie selbst sich für zwei Schiffbrüchige halten, die einander im letzten Licht festhalten. Friedrich, einst ein Unzerstörbarer, zerfällt vor ihren Augen in langsamen

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  • „Treppe aus Papier“ von Henrik  Szántó

    „Treppe aus Papier“ von Henrik  Szántó

    „Hoffnung ist Liebe, die sich erinnert, Seite 166 Henrik Szántós Roman Treppe aus Papier wagt ein Kunststück, das verblüffend einfach klingt und doch von großer formaler Kühnheit ist. Ein ganzes Haus also die Summe aller Rohre, Steine, Böden, Leitungen erzählt, ein Gedächtnis aus Mauerwerk.  Dieses Haus ist Geheimnisbewahrer, denn es hat alles verinnerlicht, was in

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  • „Jahresendzeitgrüße eines maritimen Zeitgenossen“ von Niko Pross

    „Jahresendzeitgrüße eines maritimen Zeitgenossen“ von Niko Pross

    Zwischen Skalpell und Skizzenblock – Niko Pross’ Zeitreise in Postkartenform Es gibt Menschen, in denen wohnen zwei Seelen, nicht nebeneinander, sondern ineinander verschlungen wie zwei Strömungen, die sich gegenseitig Klarheit schenken. Niko Pross ist einer von ihnen.  Tagsüber war er jener entschlossene Mediziner aus der robusteren, chirurgischen Fraktion, der mit sicherer Hand in die Tiefen

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  • „Gedichte für ein gutes Leben“ herausgegeben von Dirk von Petersdorff

    „Gedichte für ein gutes Leben“ herausgegeben von Dirk von Petersdorff

    „Es ist Unsinn, sagt die Vernunft – Es ist, was es ist, sagt die Liebe (Erich Fried) Seite 54 Schon im Vorwort verrät Dirk von Petersdorff, warum eines seiner Kapitel den hübschen Titel „Menschenkenntnis“ trägt. Und nein, nicht, weil er alle Menschen dieser Erde persönlich zum Kaffee eingeladen hätte. Sondern weil Gedichte uns Türen öffnen:

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  • „La Bella Vita – PNR“ von Sibylle Berg

    „La Bella Vita – PNR“ von Sibylle Berg

    „Anarchie regelt sich selbst.“ S. 117 Sibylle Berg stellt in PNR: La Bella Vita nicht einfach „die Frage nach einer anderen Welt“. Sie legt hier keine klassische Dystopie/Utopie vor und verweigert sowohl eine apokalyptische Kulisse als auch realistische Zukunftssimulation. Stattdessen entwirft sie einen literarischen Stresstest, der die Fähigkeit zur Imagination der Leserinnen und Leser prüft.

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  • „Der Nachbar“ von Sebastian Fitzek

    „Der Nachbar“ von Sebastian Fitzek

    „Es kann der Frömmste nicht in Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“ F. Schiller Der Nachbar: schon im Alltag ein Wesen von schillernder Ambivalenz. Segen, wenn er mit hilfsbereiter Gelassenheit komplexe Gerätschaften aus dem Baumarkt bändigt, während man selbst beim Versuch gescheitert ist, einen Dübel gerade einzusetzen. Fluch hingegen, wenn derselbe Heimwerkgott

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  • „Die Bärin“ von Daniela Chmelik

    „Die Bärin“ von Daniela Chmelik

    „Er wollte nur die positiven Seiten meines Lebens anzapfen, nicht die beschwerlichen, nichts mit Verbindlichkeiten.“ Seite 12  Daniela Chmeliks Die Bärin ist ein sprachlich und emotional forderndes Kammerspiel über Liebesverlust, Selbstzerstörung und weibliche Wut, die sich eher frustriert als kämpferisch zeigt.  Dinah, 40, wird nach sechs Jahren offener, aber unausgewogener Beziehung verlassen und fällt in

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  • „Prinzessin Alice“ von Irene Dische

    „Prinzessin Alice“ von Irene Dische

    „Zeit ist ein Nahrungsmittel wie Wasser und Essen nur sehr begrenzt verfügbar. Seite 72 Was für ein Auftakt! Schon auf Seite acht schlägt Irene Dische das Zelt ihrer literarischen Frechheit auf: „Sie liebte das Leben mit solcher Inbrunst, dass ich nach einer Zeit ekstatischen Betens ihre Beckenmuskeln rhythmisch zusammenzogen. In jenen Momenten war ihr Stöhnen

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  • „In Deinen Grünen Augen“ von Sonja Schmitz-Herscheidt

    „In Deinen Grünen Augen“ von Sonja Schmitz-Herscheidt

    „Sie war so schön. Sein Herz schlug schneller bei ihrem Anblick. Er liebte sie so sehr.“  Seite 174 Von den ersten Zeilen an entfaltet Sonja Schmitz-Herscheidts In deinen grünen Augen den Zauber einer märchenhaften Liebesgeschichte, die sich weigert, eindeutig in Raum und Zeit verortet zu werden.  Ein ehrbarer Bürger gerät mit seinen beiden Töchtern im

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  • „Vom Kranksein“ von Virginia Woolf

    „Vom Kranksein“ von Virginia Woolf

    „Eine Menge Rattengenage in meinem Hinterkopf.“ Im Verlag Jung und Jung ist der 1926 erschiene Essay „On Being Ill“ in deutscher Übersetzung „Vom Kranksein“ erschienen. In ihrem Essay „On Being Ill“ beklagt Virginia Woolf die Sprachlosigkeit der Literatur gegenüber der Krankheit.  Es gehört zu den stillen Paradoxien der Literaturgeschichte, meint Woolf, dass die Liebe, der

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  • „Die Rheinreise“ von Ann Schlee

    „Die Rheinreise“ von Ann Schlee

    „Einsamkeit, ohne die Disziplin des Gebets, führt nur zu einer morbiden, Selbstmitleid Geistesverfassung. Seite 173 Es ist ratsam, nach der letzten Seite von Ann Schlees Roman „Die Rheinreise“ einen Moment innezuhalten, ehe man sich Lauren Groffs klugem Nachwort widmet. Wenn man das Gelesene nachhallen lassen konnte, ist Groffs präzise Einordnung in die viktorianische Epoche, den

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