Kategorie: Roman
-
„Das Haus der Goldmanns“ von Claudia Kaufmann
A penny for your thoughts. S.40 Ein Anruf um zwei Uhr nachts – der Stunde der Unheilsbotschaften, der Umbrüche und der unausweichlichen Rückkehr ins persönliche Epizentrum. So beginnt „Das Haus der Goldmanns“ von Claudia Kaufmann. Was der Auftakt noch nicht verrät: Hier wird eine Familiengeschichte über drei Generationen aufgerollt – sie beginnt mit der Machtergreifung…
-
„Fuchs 8“ von George Saunders
„…so als könnten Mänschen Libe fühlen und zeigen. Mit anderen Worten, Hoffnung für die Zukunft von der ganzen Erde!“ Was wie ein harmloses kleines Märchen beginnt – eine niedliche Fabel, geschrieben in fehlerhaftem Menschen-Deutsch von einem neugierigen Fuchs – entpuppt sich als literarischer Tritt ins Herz. Fuchs 8 ist ein schmaler Band, kaum dicker als…
-
„Vergiss mich“ von Alex Schulman
„Vergesst es. Vergesst mich einfach.“ Seite 245 Ein schwedischer Sommer, ein altes Sommerhaus, zwei Brüder auf der Fahrt in die Vergangenheit – so beginnt Alex Schulmans Vergiss mich, ein Roman, der sich langsam, fast tastend, in die seelischen Landschaften einer Familie vorwagt, deren schönster Ort zugleich der traurigste geworden ist. Die Reise führt nicht in…
-
„Die Allee“ von Florentine Anders
„Architektur wird nicht sozialistisch, wenn man es plakativ draufschreibt.“ S. 245 Zwischen Beton und Biografie – Florentine Anders’ „Die Allee“ als literarisch-architektonisches Seelenarchiv der DDR In „Die Allee“ gelingt Florentine Anders ein bemerkenswerter Spagat: Zwischen den Monumenten sozialistischer Architektur der DDR und den brüchigen Mosaiken der eigenen Familiengeschichte entfaltet sich ein Buch, das ebenso Zeitdokument…
-
„Dimora“ von N. H. Weber
„Mein ganzes Leben lang suche ich schon nach Verbindung. Aber wo soll ich suchen, wenn ich nicht weiß, welche Verbindung ich finden möchte?“ Seite 8 Ich öffne dieses Buch wie eine Tür zu einer Insel, die es nicht geben dürfte – und finde mich doch in meinen eigenen Rissen und Träumen wieder. Kaum angelaufen, schnürt…
-
„Frauen — Die neuen „Jäger“ von Reinhard Pieske
„Frauen sind aber schneller und konsequenter als Männer!“ Seite 243 Frauen sind wunderbar. So überschreibt der Autor Reinhard Pieske seinen Kurzgeschichtenband „Frauen – Die neuen Jäger – und zumindest darin kann ich ihm absolut beipflichten. Der Autor legt in dem Band 60 Kurzgeschichten vor, die sich allesamt um den Protagonisten Georg drehen – einen weißen…
-
„Halbinsel“ von Kristine Bilkau
„Aus Fürsorge erwächst Hoffnung, Hoffnungen verwandeln sich in Erwartungen.“ Seite 216 Ein Sommer mit Linn, so könnte „Halbinsel“ von Kristine Bilkau auch genannt werden, ist ein stilles, dabei ungemein eindringliches Buch. Es erzählt die Geschichte einer Mutter und ihrer erwachsenen Tochter – und in Wahrheit doch viel mehr: ein literarisches Nachdenken über Fürsorge und Freiheit,…
-
„Else“ von Katharina Zorn & Jasna Fritzi Bauer
„Nicht vergegessbar, nicht verzeihbar, aber verdrängbar.“ Seite 60 Wir blicken zurück in eine Epoche voller Widersprüche: die 1960er Jahre – ein Jahrzehnt der gesellschaftlichen Aufbrüche und zugleich der starren Rollenbilder. Der Roman entwirft ein eindrucksvolles Panorama dieser Doppelmoral: Während sich im öffentlichen Diskurs bereits erste feministische Stimmen regen, bleibt die Frau im privaten Raum fest…
-
„Onyx Storm“ von Rebecca Yarros
„Für mich haben sie die Glaubwürdigkeit eines Säufers und die Integrität einer Ratte. Seite 312 Ach, Onyx Storm. Der dritte Teil der epischen Drachen-Soap-Opera, in der jeder zweite Satz entweder mit Blut, Tränen oder Liebesschwüren endet – manchmal alles gleichzeitig. Basgiath lebt! – vorerst. Der Preis? Ach, nur ein bisschen Selbstaufopferung, ein Hauch von dunkler…
-
„Wachs“ von Christine Wunnicke
„Mit den Jahren verschwand viel Menschliches aus dem Menschen und allerlei Tierisches trat hinzu.“ Seite 36 Christine Wunnickes Wachs ist entgegen schwerer, düsterer Historien-Brocken ein schmaler Roman, der sich dennoch gewichtig anfühlt. Er entführt die Leserinnen und Leser in ein Paris der Extreme: Hitze, Gestank, Tod – die Stadt scheint im 18. Jahrhundert im Chaos…
-
„Schlehengrund“ von Anna María Caspari
„Kein schöner Land in dieser Zeit, als hier das uns‘re weit und breit, wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit…“ Mit Schlehengrund legt Anna-Maria Caspari den letzten Teil ihrer eindrucksvollen Eifel-Trilogie vor. Er handelt von den Bewohnern des zerstörten Dorfes Wollseifen und zeichnet ein berührendes, atmosphärisch dichtes Zeitbild der 1950er und 1960er Jahre…