Kategorie: Highlights
-
„Der Einfluss der Fasane“ von Antje Rávik Strubel
„Wie immer man zu Kai Hochwerth stehen mochte; er und das Leben gingen seit dem 7. Mai getrennte Wege.“ Seite 22 Mit Der Einfluss der Fasane legt Antje Rávik Strubel einen sprachgewaltigen Roman vor, der nicht nur als literarisches Meisterwerk überzeugt, sondern auch eine scharfsinnige, gesellschaftskritische Analyse liefert. Im Zentrum steht die Journalistin Hella Karl,…
-
„Gorbach“ von Hank Zerbolesch
„Aber manchmal … Manchmal geht’s einem so richtig auf den Sack. Und jetzt gerade, ist manchmal, jetzt gerade ist definitiv manchmal.“ Seite 85 Ach, „Gorbach“. Ein Roman, so einladend wie eine Bahnhofstoilette um drei Uhr morgens. Hank Zerbolesch nimmt uns mit in einen Ort, der das Lebensgefühl von „Hier war mal Hoffnung, aber dann kam…
-
„Umlaufbahnen“ von Samantha Harvey
„Eine Handbreit von Ihnen entfernt, hinter einer Haut, aus Metall, entfalten sich die schlichten Ewigkeiten des Universums. Seite 7 Der Weltraum … unendliche Weiten. Das meint man, wenn man mit Samantha Harvey in den Orbit eintritt. Und doch ist es gerade die Enge einer Raumstation, die in Harveys Roman den Blick auf das Große, das…
-
„Seinetwegen“ von Zora del Buono
„Bequemlichkeit ist das allerletzte als Lebensmotto“. Seite 86 Zora del Buonos Seinetwegen ist ein Roman der Suche – nach der Wahrheit, nach einem verlorenen Vater, nach den Spuren einer Vergangenheit, die untrennbar mit Schuld, Verlust und Zeitgeschichte verwoben ist. Es ist eine raffinierte, klug komponierte Erzählung, die sich literarisch zwischen verschiedenen Textsorten bewegt: Zeitungszitate, Essays,…
-
„Klapper“ von Kurt Prödel
„Sie sah aus wie eine verbrauchte Batterie“. Seite 129 Klapper heißt eigentlich Thomas, aber alle nennen ihn nur Klapper, was an seinem dürren Gestell, den langen, fettigen Haaren und einem Teint wie bei einem überbelichtetes Foto liegt. Sechs Wochen Sommerferien verbringt er in seinem dunstigen Zimmer, seine treuesten Begleiter: eine erdig verklebte Computermaus und ein…
-
„Wackelkontakt“ von Wolf Haas
„ …man weiß nie, was geschrieben steht, bevor man den letzten Satz gelesen hat“. Seite 206 Escher liest ein Buch um sich die Wartezeit auf den Elektriker zu verkürzen. Das Buch handelt von dem Mafioso Elio, der im Gefängnis ein Buch über einen Mann liest, der auf einen Elektriker wartet. Uiiidhh. Und schon nach diesen…
-
„wir waren kometen“ von Daniel Gräfe
„Wer laufen könne, gehe weg.“ Seite 124 Luba fällt Lukas durch ihre angespannte, aufrechte Haltung trotz ihrer inneren Versunkenheit auf. Später, als er sie schon liebt, ist es der grüne Sprenkel in ihrem linken Auge, der ihn nicht mehr loslässt. Ihre Kindheit hat Luba unter dem Regime von Ceausescu in Rumänien verbracht. Sie war angefüllt…
-
„Junge aus West-Berlin“ von Maxim Leo
„…in den dunklen Osten, in dem meine Lebensfreude wohnte“. Seite 14 Wer kennt nicht Udo Lindenbergs Song „Horizont“? „Hinterm Horizont geht’s weiter ein neuer Tag hinterm Horizont immer weiter zusammen sind wir stark! Das mit uns ging so tief rein das kann nie zu Ende sein sowas Grosses geht nicht einfach so vorbei!“ Marc reist…
-
„Mord im Stadtpalais“ von Beate Maly
„Der Geschmack von Vanille mischte sich mit den Nüssen, den Trockenfrüchten und den Gewürzen. Felix war im Paradies gelandet.“ Seite 132 Es ist Weihnachten im Wien der Sissi-Zeit. Eine Schneedecke liegt über der Stadt und im Palais Steinhäusel duftet es herrlich als die komplette Familie eintrifft um die Adventszeit miteinander zu verbringen. Der Hausherr Hermann…
-
„Super einsam“ von Anton Weil
Eine wilde Irrfahrt durch die Psyche einer ganzen Generation „Scheint auf jeden Fall ein außerplanmäßiger Halt zu sein, und mit außer planmäßigen Halten kenne ich mich aus, mein Leben ist voll davon.“ Seite 111 Langrezension Selten habe ich ein Buch mit so viel Schmerz gelesen wie Anton Weils Debütroman „Super einsam“ Ich möchte den Versuch…
-
„Das Fest“ von Lucy Fricke
„Du siehst aus, als hättest du dich mit dem Leben persönlich geprügelt“ Seite 74 Was für ein kleiner, feiner Roman, den uns Lucy Fricke mit „Das Fest“ beschert hat. Jakob wird fünfzig und will diesen Geburtstag nicht feiern. Er will keine Ziele mehr sondern einfach nur seine Ruhe. Sein 50. ist für ihn ein Abgrund,…