Schlagwort: Krieg
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„Russische Spezialitäten“ von Dimitij Kapitelman
мама сказала, надень шапку In Sachsen bei Leipzig eröffnet eine osteuropäische Familie ein kleines Geschäft für russische Spezialitäten. Was wie ein pittoreskes Integrationsmärchen klingen könnte, entpuppt sich in Dmitrij Kapitelman autofiktionalem Roman als hochkomplexe Versuchsanordnung. Lässt Heimat sich im Glasregal konservieren? Sie verlassen ihre Heimat als Familie. Doch hier steht bereits fest, es ist kein…
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„Wenn du es heimlich machen willst, musst du die Schafe töten“ von Anna Maschik
Lebenslinien zwischen Osterstieg und Westerstieg „Warum es mich gibt: … Weil Schafe leise sterben“ Seite 92 Die Innereien einer Familie durchwühlt von Alma, der Urenkelin, die die Einzelteile zusammenfügt. Ein Generationenroman, ja, aber keine Chronik. Keine stringente Linie, sondern ein Mosaik, das sich anhand der Frauen erzählt. Die Männer treten nur auf, wenn sie gebraucht…
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„Blinde Geister“ von Lina Schwenk
„Manche Worte brauchten ein ganzes Leben um anzukommen.“ S. 16 Lina Schwenks Debüt Blinde Geister ist ein Roman über die Unsichtbarkeit familiärer Verletzungen und die leise, doch unausweichliche Macht des Erbes von Kriegstraumata. Schon die Eröffnungsszene – zwei alte Menschen, hilflos im Bad, Rücken aneinander gelehnt, dem Tod ausgeliefert – hat etwas Filmisches, ja Ikonisches.…
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„Nachtgäste“ von Nenand Veličkovič
„Wann immer Serben und Muslimen in einem Satz vorkommen, ist dieser Satz ohne Logik.“. Seite 35 Manche Bücher lesen sich wie ein Schrei, andere wie ein Flüstern aus der Tiefe eines Kellers. Nachtgäste von Nenad Veličković changiert irgendwo dazwischen – ein tagebuchartiger Roman, geschrieben aus der Sicht einer 18-jährigen, die den Krieg in Sarajevo nicht…
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„Meisterwerk“ von Aligéidar Tagiev
„Und wohin schaut Gott?“ Seite 21 Der Dichter Tagiev schildert den Lesenden in seinem Vorwort seinen Lebensweg. Dieser ist geprägt von Armut, familiärer Gewalt und Ausgrenzung. Aber auch von Mutterliebe, Stärke und dem Glauben an sich selbst. Diese Erfahrungen spiegeln sich in Tagiev’s Gedichten wieder. Der Gedichtband „Meisterwerk“ bewegt sich zwischen den Polen von tief…
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„Tanz, tanz, Revolution“ von Lisa Weeda
„Die Menschheit ist ihr eigener Teufel, wir sind wohl dazu geboren, unsere eigene Art zu quälen und in den Tod zu treiben, dem eigenen Bösen zuzusehen, Generation um Generation.“ Seite 155 Es ist Krieg in Besulia. Das Land wurde von seinem nördlichen Nachbarn überfallen und Mord und Zerstörung halten Einzug. Doch der Rest der Menschheit,…
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„Luisentor“ von Carolin Miltenburger
„Was machen alte Männer, die allein sind“? Die Protagonistin Anna ist vor Jahren mit ihren Eltern von Berlin nach Marburg gezogen. Nach dem Abitur möchte sie ein Medizinstudium beginnen. Ihre Wahl-Studienstadt wäre Freiburg, doch es wird Berlin. Da ihr Großvater Ludwig noch in Berlin lebt, kann sie vorerst bei ihm wohnen, bis sie eine Unterkunft…
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„Als Großmutter im Regen tanzte“ von Trude Teige
Welche Farbe hat der Krieg? Er ist nicht nur blutrot! Vorwiegend ist er grau, fahlblass und stinkt. Das muss Thekla erfahren, als sie ihn erlebt. Doch erst einmal zur Geschichte: Die Autorin Trude Teige stellt mit ihrem Buch einen Generationenroman vor. Er spielt in Norwegen und Deutschland. Die Großmutter Thekla, in Norwegen geboren, hat den…
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„Nichts bleibt für immer still“ von Silvia Maria de Jong
„Mein Leben in deinen Augen. Mein Schmerz in deinem Lächeln. Ich sehe dich und weiß, ich sehe mich.“ Kenna liegt müde und abgearbeitet in ihrem Bett, da schreckt ein Geräusch sie auf. Das Adrenalin treibt sie die dunkle Treppe ihres kleinen B&B im Südwesten Englands hinunter. Plötzlich umfängt sie ein Fremder und verhindert ihren Schrei.…


