„… sich mit ihm in dieser Tiefe über Musik auszutauschen, das war grenzgenial.“
Die Melodie der Stadt Wien erwacht in mir beim lesen dieses Buches. Der Charme der Kaffeehäuser mit seinem unverkennbaren Duft. Dem Klappern der Kaffeetassen, dem vorbeihuschenden Ober, den Zeitungstischchen und dem leisen Knarren der Thonetstühle.
Kaffeehäuser diese Orte „in denen Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht“.
Untermalt wird diese Szenerie mit der Musik des weltberühmten Klaviervirtuosen Franz Liszt.
Doch es handelt sich hier nicht um eine Künstlerbiografie. Die Autorin Mina Albich fängt die Wiener Atmosphäre in ihrem Cosy-Crime „Wiener Todesmelodie“ treffsicher ein und liefert dazu noch einen Mord – Freihaus sozusagen.
Sie verschafft mir eine zweite Begegnung mit Ermittler Grohsman und seinem Team. Mit an Bord und dieses Mal in einer lebenswichtigen Rolle ist Grohsmans lustiger Irokesenhund Sally.
Nach einem illustreren Kulturgenuss wird die Leiche eines jungen Starpianisten im Kofferraum seiner Freundin gefunden. Dorothea, selbst Pianistin und immer dicht am Nervenzusammenbruch, gerät schnell in Verdacht. Doch die Spuren mehren sich und die Lage wird zunehmend unübersichtlich.
Ich fühlte mich wie in einem Sonntagabend-Tatort und habe fleißig ermittelt. Ausnahmsweise habe ich richtig gelegen, Hut ab vor mir selbst.
Ein handwerklich gut gemachter Krimi, der für mich vielleicht etwas zu viel wollte. Die Ermittler bleiben wieder erfrischend im Hintergrund. Von einigen erfährt der Leser kaum mehr als den Namen und das hat, zumindest für mich, seinen Charme.
Krimis in denen häufig der Ermittler mehr Probleme hat als der Verbrecher gibt es wie Sand am Meer.
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