Kategorie: Rezension
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„Bestseller schreiben“ -Die Geheimnisse der Bestseller-Autoren von Jurenka Jurk
Man muss nicht in der Pfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben – Maxim Gorki Vom Traum zum Schreiben so könnte man Jurenka Jurks Schreibratgeber auch betiteln. Doch ihr Buch trägt schon im Titel ein Versprechen: Bestseller schreiben. Jurenka Jurk ist Gründerin der @dieromanschule. Ihr Buch lockt weniger mit großen Erfolgsrezepten, als vielmehr…
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„Das Dream Hotel“ von Laila Lalami
„Indem Träume zu Waren wurden, ist ein neuer Markt entstanden – und Märkte müssen wachsen.“ Seite 215 Es geschieht selten, dass ein Roman einen so zwingt, dass man die Seiten hastig umblättert, weil man den Fortgang nicht mehr erwarten kann. Das Dream Hotel von Laila Lalami ist solch ein Buch. Es ist ein literarischer Sog,…
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„Die Strassenkatzen von Manila“ von Archie Oclos
„Wünsche – Kummer – Sehnsucht“ Manila ist eine Stadt, die wie ein Atemzug zwischen Vergangenheit und Gegenwart hängt. Ein Gewirr aus hupenden Jeepneys, schimmernden Glasfassaden und den bröckelnden Mauern alter spanischer Kirchen. Am Pasig-Fluss riecht die Luft zugleich nach Salz, Diesel und gebratenem Knoblauch. Diese Stadt ist laut, widersprüchlich, lebendig und in ihrem Chaos sind…
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„Blaues Wunder“ von Anne Freytag
„Manchmal ist die kleine Schwester von Scheiße eine Chance. Seite 106 Eine 70-Millionen-Euro-Yacht, ein Heer an Angestellten, ein Helikopterlandeplatz, eine exquisite Küche und traumhafte Kabinen. Dazu sieben Menschen, die einen Luxusurlaub in türkisblauer, philippinischer Kulisse genießen könnten. Doch wie Anne Freytag in ihrem neuen Roman „Blaues Wunder“ rasch klarstellt: „Es ist ein perfektes Dinner auf…
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„Schöne Scham“ von Bianca Nawrath
„Ich frage mich, ob er (der Schmetterling) weiß, wie schmal der Grad zwischen Fliegen und fallen ist.… Seite 236 Bianca Nawraths Roman „Schöne Scham“ nimmt sich eines Gefühls an, das wohl jede und jeder kennt und doch so schwer zu fassen ist. Scham ist vielgestaltig, sie nistet sich in den Ritzen des Selbst ein, macht…
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„Haus zur Sonne“ von Thomas Melle
„Ich lebte weiter, obwohl das Leben pausierte“ (S. 190). Thomas Melle entfaltet in seinem neuen autofiktionalen Werk eine radikale Prosa der Krankheit. Im Zentrum steht ein Ich-Erzähler, der nach zwei Jahren manischer Raserei in eine lähmende Depression stürzt und sich schließlich in das „Haus zur Sonne“ begibt, eine Einrichtung, die Heilung simuliert und einen finalen…
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„Die englische Renaissance“ von Manfred Pfister
„Wo man neue Kontinente entdeckt, Weltbilder ins Wanken geraten, und Politik, Dichtung, Hexen glauben und moderner aufeinandertreffen.“ Die englische Renaissance war eine kulturelle und geistige Blütezeit in England, die sich vom späten 15. bis ins frühe 17. Jahrhundert erstreckte. Sie bedeutete vor allem eine literarische und geistige Erneuerung, getragen von Humanismus, der Reformation und dem…
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„Hotel Paraiso“ von Arezu Weitholz
„Fernweh und Heimweh, Sehnsüchte. Beide fühlen sich an, als habe jemand im Herz ein Fenster offen gelassen, durch das es zieht. Seite 17 Sie hat „einen Schimpfautomaten im Kopf“. Sie „mag Menschen einfach nicht, weil sie Menschen sind,“ beides ist nicht gut für die Verdauung, was ihr bewusst ist. Das ist Frieda, die Heldin von…
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„Rom sehen und nicht sterben“ von Peter Wawerzinek
„Rolle den Redeteppich aus, über den wir uns in die Geschichte hinein wie in einen Aufführungsaal begeben und unsere Plätze einnehmen.“ Gleich dieser erste Satz aus Peter Wawerzineks neuem Buch Rom sehen und nicht sterben zieht den Leser in einen Theaterraum der Sprache. Hier wird nicht bloß erzählt, hier wird fabuliert, zelebriert, gestöhnt und gejubelt,…
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„Gentlemen über Bord“ von Herbert Clyde Lewis
„Die Leute denken so lange nicht an den Tod, bis er sie fest anpackt. Seite 130 Was für ein feines wiederentdecktes Kleinod hat der Mareverlag da gehoben! Herbert Clyde Lewis’ Gentlemen über Bord aus dem Jahr 1937 ist ein Roman von solch kristalliner Intensität, dass man unwillkürlich Hildegard von Bingen bemühen möchte: „Ein Körnlein kann…



