„Vatermal“ von Necati Öziri

„Erzählen ist wie Wasser Metin, einmal unterwegs, findet es seinen Weg von selbst“.

Wie ist es ohne Vater aufzuwachen? Unerklärlich für das Kind. Er ist weg! Hat es Schuld daran? Kommt er wieder?

Er kommt nicht, und auch die Mutter verschwindet und macht etwas Selbstsüchtigem Platz, etwas, dass nur interessiert ist an Ablenkung. An Ablenkung mit Männern und reichlich Alkohol. Die Schwester flieht und sucht sich eine neue Familie, sucht Geborgenheit. Er bleibt zurück.

Ardas Leben läuft aus der Bahn und der Pubertät entgegen. Er sucht nach Halt, nach Seinesgleichen. Er findet sie und nun hocken sie wie dunkle Vögel auf einer Bank vor dem Bahnhof. Eine Gemeinschaft der Vaterlosen, der Nestlosen, die sich gegenseitig halten. Eine Heimat für Arda, bis das Leben ihn weitertreibt und die Freunde einfach mitnimmt, wegweht wie das Laub im Herbst ohne das etwas bleiben würde.

Arda geht eigene Wege, doch immer bleiben diese Fragen. Wo ist er, dieser Metin, den er nicht Vater nennen kann. Hat er etwas von ihm, mehr das Mal im Gesicht? Gibt es in ihm abgelegte Gene in beide verbinden?

Gefangen im Krankenhausweiß fragt Arda sich, ob der Vater sich an ihn erinnert, vielleicht manchmal? Oder ist er ihm egal, ausgetauscht gegen eine neue Familie mit Söhnen die er lieben kann? Hat er ihn geliebt?

Geht es nicht immer um Liebe, an Schluss?

🐸 Mehr Rezensionen: ,
Es sind keine Kommentare vorhanden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert