„Tod am Nussdorfer Wehr“ von Mina Albich

„Schön ist so ein Ringelspiel, des is a Hetz und Kost’ ned viel.“ Seite 10

Mit „Tod am Nussdorfer Wehr“ legt die Autorin Mina Albich bereits den dritten Fall des Inspektors Felix Grohsmann aus dem Einsatzbereich Leib und Leben Wien vor.

Der schöne Manu, Musiker und Frauenschwarm fällt vom Balkon aus dem 4. Stock seiner Wohnung. Dieser tiefe Fall mit Todesfolge führt dazu, dass Inspektor Grohsmann um 4:00 Uhr morgens aus dem Bett geklingelt wird und zum Tatort eilt.

Ist der exzentrische Musiker Manuel Lienhart gesprungen um seinem Leben ein vorzeitiges Ende zu bereiten oder wollte jemand, dass es so aussieht? 

In jedem Fall stank der Tote wie ein ganzer Schnapsladen, denn er hatte sich auf seiner zuvor stattfindenden Party ordentlich betankt.

„So ein Niveaulimbo.“  Seite 60

Die Spurenlage ist unklar, trotzdem starten Grohsmann und sein Team ihre Ermittlungen. 

Da werden schnatterne Partygäste befragt, Nachbarn und andere Hausspione ausfindig gemacht. Ein Steuerberater gerät ins Visier der Ermittlungen und ein traumatisierter Rentner wird entführt.

Gleich zu Beginn taucht ein namenloser Typ auf. Als Stilmittel wird der Ich-Erzähler extra in kursiv erfasst.

Er war nicht nur sturzevoll bei der Party vom Manu, sondern hat auch ein Motiv, eindeutige Tatortfotos und einen gewaltigen Filmriss von der Partynacht im Petto. Also doch Mord?

Albich legt jede Menge Spuren. Es ist wie in einem Escape-Room. Um hier den Ausgang bzw. den Mörder zu finden, muss man vielen Hinweisen nachjagen.

Leider versteht es die Autorin Fährten auszulegen und nicht nur das Ermittlerteam in Sackgassen zu locken.

Viele Figuren tummeln sich auf dem Schachbrett der Ermittlungen und um es noch komplexer zu machen, werden es immer mehr. Man muss schon dranbleiben um nicht die Übersicht zu verlieren.

„Letzten Endes war Ermitteln, intelligenzbasiertes Raten „ Seite 259

Doch als alle losen Fäden verknüpft sind, sind nicht nur Grohsmann und sein Team von der unglaublichen Wendung überrascht. Sie klingt etwas spuki aber die Autorin versichert in Ihrer Danksagung, dass es tatsächlich mehr zwischen Himmel und Erde gibt als wir annehmen.

Alles wird präsentiert mit viel Wiener Schmäh, tollen Vierbeinern und natürlich der Psychologin Nicky. Sogar ein alter Cold Case kann gelöste werden, wobei mir der Zusammenhang da etwas gefehlt hat, zumal er auch titelgebend war. 

Für mich wird Albich mit jedem Krimi besser. Sie hat mit Teil 3 einen komplexes Werk geschaffen, das meiner Meinung, seine Vorgänger übertrifft. Albich schafft es mehr als ein Psychogramm zu zeichnen. 

Der Spannungsbogen bleibt hoch trotz der vielen Spekulationen und trotzdem ist alles Cosy.

Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt und ich empfehle allen Fans gut gemachter Krimis diese Reihe.

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