„Für mich haben sie die Glaubwürdigkeit eines Säufers und die Integrität einer Ratte. Seite 312
Ach, Onyx Storm. Der dritte Teil der epischen Drachen-Soap-Opera, in der jeder zweite Satz entweder mit Blut, Tränen oder Liebesschwüren endet – manchmal alles gleichzeitig.
Basgiath lebt! – vorerst. Der Preis? Ach, nur ein bisschen Selbstaufopferung, ein Hauch von dunkler Erdmagie, ein paar rote Ringe in den Augen und ein eventueller Seelenverlust bei Xaden – also Dienstag in dieser Welt. Violet (die Drachenflüsterin mit Weltretterkomplex) will natürlich ihren brütenden Boyfriend retten. Mit Heilmitteln. oder alten Klosterrezepten. Vielleicht reicht ja ein entspannender Kräutertee – wer weiß?
Violet, unsere wandelnde To-Do-Liste, wird zur Spezialeinheit zwangsrekrutiert, um eine geheimnisvolle siebte Drachenrasse aufzuspüren. Wahrscheinlich, weil sie zufällig Zeit zwischen zwei dramatischen Kussverweigerungen und einem Greifen-Gemetzel hatte. Ihre Geschwister? Entsetzt. Die Leser? Mild interessiert, wenn sie gerade nicht durch das nächste Liebesgeflüster abgelenkt werden.
Spannung trifft Schmalz
Ja, die Actionszenen sind blutig, rasant, dramatisch – und werden im nächsten Kapitel gnadenlos von einer zarten Szene auf einer Moosbank unterbrochen, in der zwei kriegsgezeichnete Kämpfer darüber philosophieren, ob sie sich im Zweifel gegenseitig abmurksen müssten. Romantik pur, wenn man auf seelischen Masochismus steht.
Und sonst ?
Was wäre eine Fantasy-Welt ohne einen Verräter, der alles ruiniert? Der Maulwurf ist da, er verrät, wir raten mit. Und ja, das macht tatsächlich Spaß. Kurzzeitig. Bis der nächste innere Monolog über Vertrauen, Verrat und “Was, wenn er mich trotz Liebe umbringen muss?” die Seiten füllt.
Ach ja, die Liebesszenen!
Holla die Feuerkeule! Leidenschaftlich, schweißtreibend, weltvergessen – alles, was man sich von zwei Drachenreitern in Lebensgefahr wünscht. Klar, realistisches Timing ist hier nicht die Stärke. Wer denkt schon an Angriffe der Veneni, wenn man gerade halbnackt auf einem magischen Felsen liegt?
Fazit?
Onyx Storm ist wie ein Drachentraining mit Liebesromanverlauf. Man wird ordentlich durchgeschüttelt, genießt die Aussicht, fragt sich nicht, ob das alles ernst gemeint ist – und liest trotzdem weiter, weil man halt wissen will, ob sie ihn jetzt küsst oder killt. Oder beides.