„Mero war ein Schwein und gleichzeitig ein guter Mensch.“
Es sind nicht nur einfache Geschichten, die Ferdinand von Schirach in diesem Buch erzählt. Hier entstehen Gedankensprünge und Verbindungen, die durch die Zeilen eines anderen inspiriert sind. Verloren in der Übersetzung, sanft erzählt, oder „von höksken aufs stöcksken“, wie der Niederrheiner sagen würde.
Die Geschichtensammlung „Nachmittage“ von Ferdinand von Schirach ist wie eine Pralinenschachtel. Überrascht wendet man sich dem hübsch verpackten Inhalt zu und genießt die bittersüßen Ingredienzen. Man entpackt gespannt eine neue Erzählung und ist überrascht – die eine zergeht auf der Zunge, während die andere einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt. Und dennoch kann man nicht aufhören, bis die Geschichtenschachtel leer ist und die Geschmacksknospen eine Achterbahn der Emotionen durchlebt haben.
Beim Lesen fühlte ich mich in die liebevoll verschachtelten Bilder von M.C. Escher versetzt und folgte leichtfüßig dem Rhythmus von Schirachs Schreibstil.