„…von nichts zu nichts, das ist der Gang des Lebens“.
Seite 17
Alles beginnt mit dem Anfang. Ein Mensch wird geboren. Er kämpft sich aus dem Mutterleib hinaus in die harte Welt, in der man allein ist, bleibt und stirbt.
Johannes, der Sohn des Fischers Olai erblickt das Licht der Welt.
Scheinbar übergangslos ist das Leben gelebt und wir begegnen Johannes an seinem Lebensabend wider. Die Frau ist verstorben, die Heizung gibt ihm stattdessen Wärme.
„Die Menschen gehen fort und die Dinge bleiben da.“ Seite 41
Es ist ein Morgen wie jeder Morgen, eine Mischung aus -keiten .
Antriebslosigkeit, Gleichförmigkeit, Appetitlosigkeit, Nutzlosigkeit, Einsamkeit.
Eine immer gleiche Abfolge von Tag zu Tag.
Trotzdem ist heute alles anders.
Johannes steht er am Meer, neben ihm, einem Erlkönig gleich, streift die Vergangenheit seine Wange, hält ihn sein Freund. Alt ist er geworden und trotzdem diese fast unerträgliche, schmerzbefreite Leichtigkeit. Bildet er sich alles nur ein?
Jon Fosse, ein Meister auf der Klaviatur der Poesie fasziniert hier durch seine eigenwillige Art zu schreiben.
Durch die sprachliche Wiederholung bekommen die Routinen des alten Mannes einen Rhythmus. Es ist wie ein leises Stampfen, dass ständig etwas lauter wird und bald im Bewusstsein das Lesenden eine melancholische Melodie erzeugt.
Bevor der Kopf begreift, hat der Bauch es schon erfasst und stellt die richtige Frage.
Wo ist er? Noch im Diesseits oder schon auf der Reise?
Verliert er sich zu guter letzt oder sind es nur die Dinge, die ihn am Ende wie Totengaben zur letzten Ruhe begleiten?
Auf einer Bank sitzen, das Gesicht in der Sonne und warten auf den Freund, der dich mitnimmt, was für ein trostspendender Gedanke.
Wohin fragt Johannes?
„Nein, da wo wir hinfahren, ist kein Ort und darum hat es auch keinen Namen“. Seite 118
In seiner Schlichtheit liegt hier der große Lesegenuss über ein Thema, dass keiner von uns umgehen kann.
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