„Es reicht, dass ich damals dachte, mein zweiter Vorname wäre ›Sei-leise‹.“
Die etwas chaotische Elli und ihre sechsjährige Tochter Paula machen sich auf den Weg vom Plöner See ins Allgäu. Dort soll der achtzigste Geburtstag von Tante Fine steigen.
Weil ein Unwetter Bus und Bahn zum Aufgeben zwingt, muss auch noch Onkel Heinz aus dem Seniorenheim mitgenommen werden.
An der Tanke gesellt sich noch der Anwaltsschnösel Cano zu dem Trio. Elli hatte am Vorabend mit dem Rechtsverdreher schon eine unrühmliche Bekanntschaft geschlossen. Der Roadtrip kann beginnen.
Onkel Heinz, der alte verbiesterte Meckerkopp schert sich wenig um Political correctness und nimmt kein Blatt vor den Mund. Die Stimmung im Auto sinkt unter den Gefrierpunkt, das Kind kotzt und der Anwalt ist genervt.
Elli beißt die Zähne zusammen und denkt, was kann auf einer Autofahrt nach Bayern schon passieren?
Antwort: man kann den Auspuff verlieren und in einem puttenbevölkerten Hotel landen. Luzifer ist der Hausherr des Himmelsbotengeflügels und die Bettenzahl ist beschränkt. Oder man muss Gebrauch von israelischer Kampfkunst machen um ein übergewichtiges Karnickel zu entführen und München ist noch weit.
Die Autorin Petra Hülsmann sorgt mit ihrem leichten Roman für ein gutes Feeling und ein dickes Grinsen im Gesicht. Die Personen wachsen einem schnell ans Herz und mit Freude steuert man dem etwas vorhersehbaren Ende entgegen.
Sicher, der Roman ist zuckersüß und absolut kariesverdächtig aber er hebt die Laune ungemein. Diabetische Miesepeter sollten allerdings die Finger davon lassen, der Plot geht statt auf die Hüften stark an die Rührung.
P.S. Ich will einen Onkel Heinz!
Schreibe einen Kommentar