„Ironflame – Flammengeküsst“ von Rebecca Yarros

„Verärgere nicht die Drachen von anderen“. Seite 228

Welcome back in der tödlichsten Schule der Fantasywelt

Manche Schulen haben ein Mobbingproblem. Andere haben eine schlechte Kantine. Basgiath? Hat eine Überlebensquote, die niedriger ist als die einer Nebenfigur in Game of Thrones.

Gleich zu Beginn erleben wir ein Wunder der Fantasy-Medizin: Violets Bruder, eigentlich schon mit beiden Füßen im Grab, hüpft fröhlich durch die Gegend, ganz nach dem Motto: Totgesagte leben länger. Honecker wäre stolz.

Dann haben wir Adarna, den einst goldigen Baby-Drachen. Der hat offenbar heimlich Proteinshakes gesoffen, trägt jetzt Schwarz wie ein Gothic-Teenager und ist so launisch, dass selbst Tairn genervt die Augen rollen dürfte. Kurz gesagt: Die Drachen sind wieder in Topform – wenn sie nicht gerade Reiter brutzeln.

Die Schule selbst bleibt ein lebensgefährlicher Abenteuerspielplatz, über den unser Schulministerium wahrscheinlich sofort die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde. Von elf Erstklässlern schaffen es fünf ins nächste Jahr. Der Rest? Nun ja, sagen wir sitzengeblieben sind sie nicht. 

Und dann wären da noch Violet und Xaden. Die beiden haben mehr Drama als eine Telenovela, weil Xaden einfach mal ein paar Dinge für sich behalten will (was bei seinem Job als Oberrebell nicht völlig abwegig ist). Violet sieht das allerdings anders – und so fliegen die Fetzen, wenn nicht gerade Blitze durch die Gegend sausen.

Aber hey, es gibt auch Romantik! Hormone machen eben, was sie wollen, und zwischendurch bekommt man Sätze serviert, bei denen einem fast die Luft wegbleibt: „Ich will dich mehr als meinen nächsten Atemzug…“ Da habe ich glatt 20 Seiten lang einen Sauerstoffmangel riskiert und das Atmen vergessen.

Der neue Oberfiesling, Vize-Kommandeur des Quadranten Varrish, macht Violet das Leben zur Hölle, während die Lehrkräfte mit den besten „Erziehungsmethoden“ des Mittelalters glänzen. Zum krönenden Abschluss gibt’s dann noch eine lebensgefährliche Schnitzeljagd im Wald – weil Pädagogik hier offenbar nach dem Motto Survival of the Fittest funktioniert.

Fazit: Episch, blutig, dramatisch – Iron Flame liefert genau das, was man sich von einem Fourth Wing-Nachfolger erwartet. Wer Spaß an gefährlichen Schulen, hitzigen Liebesdramen und pubertierenden Drachen hat, ist hier genau richtig. Alle anderen sollten vielleicht überlegen, ob sie nicht doch lieber auf ein sichereres Internat gehen.

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