„Mensch, es ist ein zivilisiertes Land! … Da müssen Männer sein.“
Der Ich-Erzähler Vandyck und seine Freunde Jeff und Terry hören während einer Expedition von einem Land, in dem angeblich nur Frauen leben.
Ihre Neugier ist geweckt und sie stürzen sich in dieses Abenteuer. Tatsächlich erreichen sie diese sagenumwobene Region und stehen einer hochentwickelten Kultur gegenüber.
Sie sind beeindruckt vom technologischen Fortschritt, der Architektur und der friedlichen Atmosphäre. Alles, was sie sehen, nehmen sie automatisch als Produkt männlichen Schaffens wahr.
Doch tatsächlich leben in diesem Land seit zweitausend Jahren ausschließlich Frauen, ohne das sogenannte stärkere Geschlecht.
Dass die Frauen zur Fortpflanzung keinen Mann benötigen, bleibt nicht der einzige Schock für diese jungen Männer.
Dieser Roman der bemerkenswerten Autorin Charlotte Perkins Gilman wurde bereits 1915 veröffentlicht.
Er ist eine Utopie und gleichzeitig eine Hymne an eine Welt, die jenseits der Grenzen unserer Vorstellungskraft liegt. Ein Ort, an dem Frauen in einer harmonischen Symbiose des Miteinanders leben, getragen von den Melodien des Friedens und der Gerechtigkeit. Hier gibt es keine Kriege, die den Himmel mit Rauch füllen, kein Verbrechen, das das Herz der Nacht erschüttert, und keinen Mangel, der das Lied des Lebens verstummen lässt.
Doch „Herland“ ist so viel mehr.
Es ist auch ein Spiegel, der uns unsere eigenen Unzulänglichkeiten aufzeigt. Von unserer Einstellung zur Umwelt und Religion bis hin zu unseren eigenen Vorstellungen über Geschlecht, Mutterschaft und soziale Ordnung.
Es tat mir zeitweise leid um die Männer, denn gefangen in ihrem Weltbild, erschien diese Welt ihnen fremder als außerirdisches Leben.
Große Leseempfehlung