„Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten“ von Sara Weber

„Wir stecken im Matsch unserer Müdigkeit fest “

Zugegeben, der Titel des Buches hat mich etwas in die Irre geleitet. Ich habe nicht mit einem so wissenschaftlich, fundierten Sachbuch über unsere Arbeitswelt gerechnet.

Hochinteressant und mit Beispielen aus der gesamten internationalen Arbeitswelt zeigt die Autorin Sara Weber auf, dass unser derzeitiges Verhältnis zur Arbeit direkt in den Burnout und in die Verschärfung der Klimakrise führt.

Noch gilt, viel Arbeit, viel Ehr!

Keine Schwäche zeigen, krank zur Arbeit gehen, kaum Pausen einlegen. Beschäftigt sein, wenn der Chef vorbeikommt und Arbeit mit nach Hause nehmen.

„Der Lohn für gute Arbeit ist mehr Arbeit.“- sagt Francesca Elisia

Was wäre also, wenn wir alle weniger arbeiten? Wenn wir unsere Arbeitswelt an unsere Bedürfnisse anpassen?

Ein wichtiger Schritt wäre die Einführung der 4-Tage-Woche bei vollem Lohn. Weber erklärt an Beispielen aus Unternehmen, dass die Mitarbeitenden produktiver sind, der Umsatz steigt und die krankheitsbedingten Ausfälle sinken -ein Win/Win- also (Bsp. Microsoft).

Das Klima will auch, dass wir weniger arbeiten. Nicht nur, dass es immer heißer wird in Büros und Fabriken, die Wirtschaft kann auch nicht ständig weiter wachsen bei ausgehenden Ressourcen.

Erwiesen ist auch, dass es einen Zusammenhang zwischen hoher Arbeitsbelastung und steigendem Konsum besteht, denn Effizienz oder Zeitmangel kostet.

Das CO2 kann nur gesenkt werden, wenn wir Arbeitszeit reduzieren. Schon die Abschaffung des Freitags als Arbeitstag ist gut fürs Klima.

Zur Erreichung des Pariser Klimaabkommens dürften wir nur 6 Stunden pro Woche arbeiten, so eine These.

„Arbeit hat uns weder Befreiung noch Freiheit oder gar Freude gebracht.“

Dieses Sachbuch regt zum Nachdenken an, erläutert Zusammenhänge und zeigt Lösungen auf.

„Harte Arbeit hat noch niemanden umgebracht, aber warum ein Risiko eingehen?“

– Edgar Bergen

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