Klappentext:
Dieser Familienroman entführt uns nach Norddeutschland: Inmitten der Elbmarsch liegt ein altes Haus, umgeben von der beeindruckenden Kraft der Natur. Dorthin kehren nach Jahren drei Frauengenerationen zurück. Gretes Zufluchtsort war stets die Natur, insbesondere die Marsch, wo sie als Vogelwartin tätig ist. Ihr ganzes Leben verbrachte sie hier: Zunächst kümmerte sie sich um ihre Tochter Anne, dann benötigte ihre Mutter Wilhelmine zunehmend Unterstützung im Haus und Hof. Jetzt, kurz vor ihrem fünfzigsten Geburtstag, bietet sich Grete die Chance, aus den gewohnten Bahnen auszubrechen.
Rezension:
Der Plot könnte einem Rosamunde Pilcher Roman entsprungen sein. Vier Frauen, die gegensätzlicher nicht sein könnten, kommen aufgrund einer Tragödie zusammen. Doch die Idylle hält nicht lange und ihre Fassaden beginnen zu bröckeln. Es geht um enttäuschte und unerwiderte Liebe, Missverständnisse, Verletzungen und Enttäuschungen.
Anstelle der hinreißenden Landschaften Cornwalls werden wir hier in den Charme der Elblandschaft mit all ihrer Flora und Fauna entführt.
Doch ich täte der Autorin Fölk Unrecht, wenn ich ihre Arbeit auf diese simplen Elemente reduzieren würde. Die Charaktere sind detailliert und realitätsnah gestaltet. Sie berührt viele Themen, die Frauen bewegen.
Die Autorin beschreibt gekonnt das Innenleben ihrer Protagonistinnen Wilhelmine, Grete und Freya. Sie verleiht ihnen eine unverwechselbare Persönlichkeit. Lediglich Anne bleibt dabei etwas blass und zeigt wenig Spektrum ihrer Persönlichkeit.
Die Sprachlosigkeit der Protagonistinnen treibt die Handlung voran und spannt den Bogen, der mich den Generationenkonflikt realitätsnah ließ.
Am Ende verliert sich der Roman glücklicherweise nicht in einem vorhersehbaren Happy End mit viel Sentimentalität. Ein sehr lesenswerter Roman.