„Die Erben des Feenfluchs“ von Corinna Götte

Nichts geschieht ohne Grund. Seite 176

Würde es nicht einfach mal Spaß machen, die alten Märchenfiguren wiederzutreffen und die Kinderseele zu öffnen?

Abzutauchen ins Reich der Phantasie?

Wie ist es mit den Aschenbrödel zum Beispiel?

In jedem Jahr zur Weihnachtszeit versammeln sich Familien, und Freundeskreise im behaglich geschmückten Wohnzimmer, um gemeinsam  den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu schauen.

Aber kaum jemand fragt sich: Was ist eigentlich nach dem Happy End passiert? Und wie ergeht es der bösen Stiefschwester mit den abgehackten Zehn? Sie hat nicht nur den Prinzen verpasst, sondern wird obendrein noch von der eigenen, bösartigen Mutter verspottet.

Genau da setzt diese Geschichte an. Katharina, die „fiese“ Stiefschwester vom Aschenputtel beschließt, ein neues Leben zu beginnen. Sie humpelt in den Wald, verläuft sich und schwupps…stolpert man mitten hinein in ein Märchen-Universum voller alter Bekannter.

Dornröschen, Schneewittchen, die Eiskönigin, das Biest und sogar eine Prinzessin, die an einen Bettler verheiratet wurde, kreuzten hier den Weg.

Ein bisschen wie ein Klassentreffen der Märchenwelt, nur mit mehr Zwergen, dunklen Geheimnissen und sich jeder Menge Goldstaub.

Außerdem säht die Autorin beständig Zweifel.

Haben die Barden in ihren Liedern vielleicht ein wenig geflunkert? War Schneewittchen wirklich so liebenswert? Was machte Dornröschen nach ihrem hundertjährigen Schlaf und hatte die 13. Fee noch Kontakt zu ihren Schwestern?

Das Buch ist eine kleine Reise in die Erinnerung. Sie ist leicht, fantasievoll und herrlich märchenhaft.

Und am Ende bleibt die Frage: Kann eine rachsüchtige Stiefschwester wirklich zum guten Menschen werden?

Nur das Ende verlor etwas von seinem Zauber und ließ den Showdown leicht verblassen.

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