„Irgendetwas an diesem Todesfall weckte in ihr den Wunsch, ein wenig zu leben“.
Helen Beamish war Grundschullehrerin und hat endlich ihren wohlverdienten Ruhestand angetreten. Sie hat sich ihren Traum vom Häuschen am Meer in Horse Head erfüllt, um ihre Ohren vor nervigen Eltern, lauten Schülern und klatschfreudigen Kollegen zu verschonen. Endlich Ruhe!
Leider wird ihr Ruhestand jäh unterbrochen, als ihre verwitwete Schwester Margaret zu Besuch kommt und vergessen hat zu gehen… seit bereits drei Jahren! Helen hätte wohl besser einen „Besucher-Zeitlimit“-Vertrag aufsetzen sollen.
Eines Tages beobachtet Helen einen rothaarigen Mann mit einer Lidl-Tüte, der ins Meer schwimmen geht. Dann blinzelt sie müde in die Abendsonne und schläft etwas ginselig ein.
Als sie wieder aufwacht, ist der Mann verschwunden, aber seine Plastiktüte mit seinen Sachen liegt noch am Strand.
Nun beginnen die Ermittlungen inmitten der idyllischen Kleinstadt.
Der örtliche Pub und der Krämerladen sind ideale Orte für Tratsch und Klatsch. Jeder hat etwas bemerkt und gibt sein Wissen freudig preis. Vermutungen, detektivischer Spürsinn und Gerüchte blühen in diesem Klima auf.
Es ist wie eine Episode von „CSI: Horse Head“. Gleichzeitig erwachen angenehme Emotionen in der 72-jährigen Helen.
Graham Norton schafft es in nur 108 Seiten, eine Krimiparty zu veranstalten. Die Charaktere sind so lebendig gezeichnet, dass man fast erwartet, dass sie aus den Seiten herausspringen und nach einem Alibi fragen. Besonders beeindruckend ist die Beschreibung des Umgangs der Schwestern miteinander.
Das Beste an der Geschichte ist jedoch, dass das Verbrechen fast beiläufig aufgedeckt wird, als ob es nur eine kleine Fußnote in der Geschichte wäre.
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