„Das Jahr des Dugong“ von John Ironmonger

„Das Jahr des Dugong“ von John Ironmonger

„Es war ein Fehler, die Augen zu öffnen“.

Toby Markham, Hedgefond-Manager, reich, chauvinistisch, großspurig, erwacht ohne Erinnerung in einem Krankenhaus – oder besser gesagt in einem Gefängnis. Was ist passiert? Ein Lawinenabgang bei seinem letzten Skiausflug?

Die Leute um ihn herum tragen Tiernamen wie Bonobo oder Hyänenhund. Er fühlt sich elend und sehr schwach. Als seine Gesundheit sich stabilisiert, wird er angeklagt. Die Anklage lautet Beihilfe zum Terrazid und Genozid. Die Höchststrafe ist der langsame Tod in 31 Tagen, wobei einzelne Körperteile angeschnitten werden, bis der Tod eintritt.

Markham hört dies völlig entgeistert an. Gerade war er doch noch in einer Sitzung. Und jetzt steht seine Ignoranz vor Gericht. Hätte er nicht wissen müssen, dass die Erde stirbt? Hat er nicht dafür gesorgt, dass die Reichen reich bleiben, und das um jeden Preis?

Unsere Zukunft war gestern.

Jon Ironmonger hält uns mit seiner Geschichte „Das Jahr des Dugong“ einen Spiegel vor. Was wir darin sehen, ist die hässliche Fratze der Ignoranz, der Mitläuferschaft und damit der Mittäterschaft am Ende unseres blauen Planeten. Age of Endzeit, selbst zusammengebraut mit Zutaten wie Urlaubsflügen, Kreuzfahrten, Einweggeschirr…Die Anbetung des goldenen Kalbs steht im Mittelpunkt unseres Seins. Gewinnmaximierung ohne Scham.

Eine Geschichte, die sehr berührt. Sind wir die Generation, die noch mit einem blauen Auge davonkommen wird? Das Nachwort des Autors ist ein direkter Aufruf an uns, jetzt aktiv zu werden. Ein kleines, großes Buch.

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