„The mistress is dead, but don‘t you go. Your master will be a good master to you.“
Seite 65
Die Besitzerin hält Zwiesprache mit ihrem beseelten Haus.
Geboren wurde es um 1870 als Zweckbau für das Dorf. Um 1900 bekam es eine „Steinhülle für drei Personen“ und mit den Jahren und den Besitzern hat es seine Eigenheiten entwickelt. Es ist ein pulsierendes, etwas eigensinniges Wesen, dass seine Besitzerin nur ungern loslässt und sich mit neuen Leuten abfinden will.
Doch die Besitzerin will sich verändern und sucht neue Bewohner für das Haus.
Eine Besichtigung folgt auf die andere. Der Autorin Jaqueline Kornmüller umreist wie eine Karikaturistin jeden einzelnen Besucher mit schnellen Stichen und vor mir entsteht in Windeseile ein Bild.
„Nach den Stillen kamen die Desinteressierten. Die Desinteressierten kamen zu viert und schlichen durchs Haus. Vier wilde Hunde auf der Suche nach Futter.“ Seite 30
Was Fragen bei mir aufwarf, waren die Stilmittel der Autorin.
Die ständigen Wiederholungen und Überhöhungen hätte dieser Text nicht gebraucht. Dadurch entsteht vielmehr der Eindruck, als hätte sie sich erst warm schreiben müssen, erst reinschreiben in die Geschichte. Denn ganz plötzlich kommt sie ohne den sprachlichen Firlefanz aus und die Geschichte wird rund und flüssig mit einem sehr schönen Finale.
Unfassbar schön, wie immer, die Illustrationen zum Text von Kat Menschik. Sogar einen Frosch gibt es, wenn auch Tod. Unglaublich spannend finde ich auch, dass keine einzige Abbildung das Haus zeigt. Das lässt unglaublich viel Raum für die eigene Fantasie…
P.S. Für alle Sammler der Lieblingsbuchreihe von Kat Menschik. Dieser sagenhaft grüne Band mit der Nummer 17 reiht sich hier wunderbar ein.
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