„packend, düster, hart – Harry Hole“
„Wenn du überleben willst, musst du lernen dich deinem Schicksal anzupassen.“ – schrieb Charles Bukowski, Schriftsteller und Zyniker, der sich für die Freuden des Trinkens entschied.
Harry Hole versinkt in L.A. der Stadt der Träume. Für ihn scheint der Traum ausgetrümt, der letzte Cent ist versoffen und das Glas vor ihn geleert.
Seinen Plan, sein Leben im Alkohol zu ertränken muss er jedoch aufschieben, da eine alternde Schauspielerin seine Hilfe benötigt. Sie befindet sich in den Fängen mexikanischer Geldeintreiber und machen Druck.
Das setzt eine Ereigniskette in Gang die uns und Harry wieder ins schöne Norwegen führt.
Hole fordert seine ehemalige Kollegin Katherine Bratt an, doch die Chefetage der Polizei hat kein Interesse an dem aus ihrer Sicht labilen Mitarbeiter. Aber Harry Hole wäre nicht Harry Hole, wenn er nicht auf eigene Faust ermittelt. Schließlich braucht er Kohle, denn die Geldeintreiber aus Mexiko verstehen keinen Spaß und wollen schnell Bares sehen.
Wird es ihm den Multimillionär und Suggardaddy Markus Røed vom einem Mordverdacht reinzuwachsen?
Facettenreich ist die Handlung allemal, denn was haben Primzahlen, rosa Schnecken und Hundefutter miteinander zu tun?
Trotz menschlicher Defizite ist Hole ein Sympathieträger der versucht alle Bälle in der Luft zu halten. Ich habe mit ihm alle Spuren verfolgt und seine Gedankengänge mitgedacht. Schon früh hatte ich eine Ahnung. Doch Nebenfiguren und neue Spuren vernebelten mir zusehends die Sicht.
Dann kommt ein Gedankenschnipsel auf, was war das? Ich rätsele fieberhaft mit, blättere Seiten zurück. Was habe ich übersehen? Keine Idee also weiterlesen.
So scheuchte dieser Thriller mich Seite um Seite weiter bis zum großen Showdown. Oh Wunder ich liege voll daneben.
Für Thrillerfans ein Genuss. Auch der 13. Harry-Hole-Band hat kein bisschen nachgelassen. Für Erstleser empfehle ich unbedingt auch die Vorgänger zum „Blutmond“. Nesbø ist Kult.