„Nicht die Bücher sind das Problem, es sind die Leser“.
Schon das Vorwort richtet sich an uns, die Buchfanaten, die hemmungslosen Leser, Regalvollsteller und Literatursammler.
Liebe Leseratten, dieses Buch zeigt die Folgen schweren Buchmissbrauchs. Ob Du schon süchtig bist oder nicht zeigt Dir dieser Test:
1.) ich komme keinen Tag ohne den Genuss eines Buches aus.
2.) ich bin unruhig, wenn nicht möglichst 4 neue Bücher im Regal stehen habe
3.) ich lese mindestens 2 x am Tag
4.) Ich habe mehr als 99 Bücher im Regal.
Wenn deine Antwort mindestens 3 x ja lautet, dann bist Du buchabhängig.
So wie der Protagonist Bodo in Mark Jischinkis Buch „Bibliomanie“ .
Bodo ist um die 40. Besitzt ca. 3000 Bücher, viele davon ungelesen und eine Mutti, die wie ein Feldwebel über sein Leben herrscht.
Sie verwaltet sein gesamtes Einkommen, was sich aus Hartz IV und einem kleinen Erbe speist. Trotzdem wird sie den Eindruck nicht los, dass der Sprössling immer wieder Mittel und Wege findet um sich volllesen zu lassen.
Kurzerhand steckt sie ihn unter Androhung finanzieller Repressalien in eine Therapiegruppe für anonyme Bibliomane.
Dr. Volker Eichelberger hat hier schillernde Persönlichkeiten unter seiner therapeutischen Fuchtel. Da wäre die geile Bukowski-Tamara, die altabhängige Gertrud, Carsten der bibliophile Erotiker ohne dritte Hand, die getigerte Leggings Katie und Schlafmasken-Susie um nur einige zu nennen.
Was Bodo einfällt um doch an Bücher zu kommen ist ein wirklich durchgeknalltes Lesevergnügen, dem es nicht an Wortwitz mangelt.
Besonders der grenzdebile Cordhosenfanatiker und selbst therapiebedürftige Therapeut Volker hatte es mir angetan.
Unser Bodo ist aber auch eine ziemlich schräge Nummer. Trotz Jungfräulichkeit verhält sich seine sexuelle Phantasie wie ein fehlgeleiteter Feuerwerkskörper ohne spezielles Einschlagsziel.
Für alle, die es etwas schräg mögen, kann ich Jischinskis Roman nur empfehlen.