„Armors Kirschkern“ von Brigitte Luber

Armors Kirschkern ist eine feine Liebesgeschichte von zwei Menschen die vom Leben abgeschliffen wurden wie Kieselsteine im Meer.

Sean, ein bekannter Schauspieler um die 50, pflegt sein Image als einsamer Wolf. Er bindet sich weder an einen Ort noch an eine Person und schon garnicht an eine Frau. Er zelebriert diese Lebensweise als die einzig Wahre.

Ricarda, eine gestandene Frau um die 60, festgeklemmt in einem Leben, dass sie aus Pflichtgefühl aushält. Durch kleine Fluchten zu ihrer Schwester in ein idyllisches Kaff verschafft sie sich kleine Auszeiten vom Leben mit, wie sie sagt, einem Ekel. 

Ausgerechnet ein gespuckter Kirschkern setzt etwas in Gang, dass sich bald beider Kontrolle entzieht. Ricarda und Sean lassen sich von einem Wildwasser der Gefühle mitreißen, verschmelzen, brodeln und lieben zum ersten Mal wieder aus vollem Herzen. 

Leider kommen sie dann auf die Idee, den Strom der Leidenschaft einzudämmen und in einen trägen, sicheren Kanal zu verwandeln.

Sie verstecken sich hinter einem schlechtem Gewissen, faden Ausreden und Selbstzweifeln, statt dieses wunderbare Geschenk der Liebe anzunehmen. 

Die Autorin hat ihre Geschichte in dem kleinen Rellin Verlag veröffentlicht. 

Sie bedient sich einer flüssigen, unprätentiösen Sprache. Ein wenig hat mir die innere Melodie gefehlt aber grandios fand ich Ihre Idee, die Geschichte von Sean, Ricarda und Elke in einer Abfolge aus dem jeweiligen Blickwinkel der Protagonisten weiterzuerzählen. 

Gern hätte ich auch die Stimme von Bruno, dem Ehemann von Ricarda gehört. Seine Sicht wird nur durch ihren entschuldigenden, oft zu viel verzeihenden Blick gezeigt. 

Diese Geschichte erzeugt ein kraftvolles Gefühl.

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