„Das Glück eines anderen darf man nicht stehlen“
Alice wächst mit ihren Brüdern Hugh und Ollie in einem toxischen Elternhaus auf. Der Vater hat die Familie verlassen. Die Mutter Lilly leidet unter einer bipolaren Störung und ist unberechenbar.
Lilly ist nicht in den Lage sich um ihre 3 Kinder zu kümmern. So entwickelt jedes Kind seine eigene Überlebensstrategie.
Alice beginnt im Alter von acht Jahren Farben zu sehen. Anhand der Farben erfasst sie die sie umgebenden Stimmungen und reagiert auf diese.
Leider ist sie hier nicht nur Beobachterin. Die Farben interagieren mit ihr, greifen sie an, fluten jedwedes Gefühl. In ihrer Ohnmacht schlägt sie um sich und wird in eine Einrichtung für verhaltensgestörte Kinder eingewiesen.
Die Geschichte dieser Familie ließe schon früh einen Schuldspruch zu. Wären da nicht Alice Entscheidungen. Manche fragwürdig und selbstzerstörerisch, andere wieder großherzig und mutig.
Ich hatte Sorge ob der Plot ausreichen würde um ein Buch zu füllen. Ob die Idee des Farbrausches sich nicht langsam verblassend dahinschleppt.
Die Autorin Cecilia Ahern begegnet einer solchen Ermüdung mit einem Überschnitt der Zeitebenen. Wie Filmschnipsel montiert sie Ereignisse ineinander, die sich gegenseitig bekräftigen, erklären und stützen.
Das unterbricht den Lesefluss. Zwingt dazu genauer hinzuschauen um die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen bzw. die Unabdingbarkeit der Ereignisse zu begreifen.