„Ein ›arrogantes Arschloch‹ ist ein ›selbstbewusster Mensch, der sich nicht durch soziale Konventionen einengen lässt‹.“
Klappentext:
Björn Diemel will reden: sowohl über die Einschulung seiner Tochter als auch über das Tantra-Seminar, das er aus Versehen mit seiner Ex-Frau besucht hat. Leider hat ein Unbekannter Björns Achtsamkeitstrainer, Joschka Breitner, krankenhausreif geprügelt – bei dem Versuch, dessen Tagebuch an sich zu bringen.
Björn entwendet kurzerhand selbst die Aufzeichnungen seines Therapeuten und macht sich auf die Suche nach dem Täter. Als er entdeckt, dass Joschka Breitner in den frühen 1980er Jahren ein Anhänger Bhagwans war, wird das Tagebuch das Ticket zu einer Reise in die Kinderstube der Achtsamkeit. Der Weg führt nach Indien und in die USA, zu Lebensfreude und Todesgefahr, zu zeitlos erhellenden Weisheiten und den ganz normalen Abgründen der menschlichen Seele.
Karsten Dusse legt hier Teil 4 seiner Achtsam-Morden-Reihe vor.
Die erste Frage, die ich mir noch vor dem Lesebeginn gestellt habe war,
kann Teil 4 mit den vorherigen Teilen mithalten?
Schafft es Karsten Dusse erneut seinen Protagonisten durch kleine Morde zur Transformation seiner belasteten Gefühlswelt zu verhelfen?
Die Antwort ist, es gelingt ihm nur bedingt. Der Protagonist Björn Diemel versorgt uns wieder mit seinem schwarzen Humor und einer Prise achtsamen Zynismus.
Allerdings scheint der Autor dieses Mal auch einen Lehrauftrag zu verfolgen. Er führt uns über die Figur des Psychologen Joschka Breitner in einen Ashram der Bhagwan-Sekte.
Über ein Tagebuch gibt uns Dusse einen tiefen Einblick in die Geschichte der in orange gekleideten Anhängerschaft und des Lebens im Ashram Mitte der 80-er.
Dabei wird natürlich der Duktus des Psychologen verwendet und damit beginnt meine Enttäuschung. Für mich ist Teil 4 eine Mogelpackung. Ich hatte die humorige Sprache des Autoren erwartet, wurde aber auf Breitner gestoßen und habe dadurch diesen liebgewonnenen Björn schmerzlich vermisst.
Damit war es für mich leider nur ein halbes Lesevergnügen.