„Drei fast geniale Freunde“ von Jonas Jonasson

„Drei fast geniale Freunde“ von Jonas Jonasson

„Ein Entgiftungsbuch für die Seele“ (Zitat: Weidermann Spiegel plus)

Die Geschichte dreier eher unauffälliger, schwedischer Durchschnittsbürger beginnt 2011. Wir treffen auf Johan, der als leicht beschränkt beschrieben wird, was eine erhebliche Untertreibung darstellt. Er wird oft als Idiot bezeichnet, dabei kennt er Wörter wie „Kontinent“ und „Inkontinenz“, allerdings kommt es vor, dass er sie mal verwechselt.

Petra tritt durch einen Schubs in Johans Leben. Sie ist eine selbsternannte Weltuntergangsprophetin mit suizidalen Neigungen, die ausgerechnet hat, wann die gesamte Menschheit schockgefroren wird.

Und das dritte Mitglied des Teams ist die lilahaarige, betagte Rentnerin Agnes mit einem Hang zu Fake News und einem Happy End durch einen rostigen Nagel in ihrem Lebenslauf.

Gemeinsam begeben sie sich auf eine abwechslungsreiche Reise durch halb Europa und wechseln dann die Kontinente wie andere ihre Unterwäsche. Der Antrieb für die Reise ist Petras Wunsch, ihrer einst unerwiderten Jugendliebe vor dem Weltuntergang noch die Meinung zu sagen. Dies führt zu allerlei Verkettungen, Missverständnissen und Fügungen, die nicht immer vom Glück begleitet sind.

Neben all dem Spaß enthält das Buch auch eine Gebrauchsanweisung, um ein erfahrener Despot oder ein Mafiamitglied zu werden. Im Paket enthalten ist auch ein Kurs für angehende Unterdrücker*innen, Geldwäscher*innen und Steuerflüchtlinge. Doch trotz allem Übermut hat der Pudel einen Kern, um Goethes Faust etwas frei zu zitieren.

Der lakonisch flapsige Umgang mit der Sprache wurde hervorragend von Astrid Arz übersetzt, die sicherlich viel Freude an der Arbeit von Jonasson hatte. Die humorvolle Kommentierung der Handlungen der Protagonisten entfacht die Lesefreude. Jonasson bleibt Jonasson treu. Das kann sicher jeder bestätigen, der schon eines seiner Bücher gelesen hat.

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