„Lädiert, aber triumphierend kehrt er heim, bekommt die Frau, das Haus und das Auto und befreit auch noch gleich die daheimgebliebenen Jammerlappen“.
Klappentext:
Der Held muss immer in die Welt hinaus und Abenteuer erleben, um ein Held zu werden – und eine Geschichte zu haben. Und was ist mit der Heldin? Doris Dörrie erzählt von drei Reisen – nach San Francisco, nach Japan und nach Marokko – und davon, als Frau in der Welt unterwegs zu sein. Sich dem Ungewissen, dem Fremden auszusetzen, heißt immer auch, den eigenen Ängsten, Abhängigkeiten, Verlusten ins Auge zu sehen. Und dabei zur Heldin der eigenen Geschichte zu werden.
Doris Dörrie war mir bisher nur als Regisseurin ein Begriff. Ihr Film „Männer“ ist Kult.
Und dann bekomme ich dieses Buch in die Hand.
Erst einmal teilt Dörrie kräftig aus. Weshalb ist das Heldenepos männlich besetzt? Aus welchem Grund muss die Frau zu Hause das Feuer hüten, hübsch und schlank bleiben, evtl. noch die Kinder allein großziehen und der Mann zieht durch die Welt. Er prügelt sich, säuft, hat Affären, besiegt Feinde und erlebt große Abenteuer.
Doch nach all dem berechtigten Frust zeigt Dörrie sich auch verletzlich.
Sie mach sich zur Heldin und reist und jeder Ort hat eine andere Wirkung auf sie.
Besonders Marrakesch mit ihrer Begleiterin Eva hat es mir angetan. Eva, die mit ihrem Alter hadert, weil sie glaubt, langsam durchsichtig für die Männerwelt zu werden, und die bodenständige Dörrie, die zwar für die Freundin, aber nicht für die Tatsache Verständnis hat.
Ein wunderbares Lesevergnügen.