„Wilde Minze“ von Nina Lacour

„Gut das etwas so Heilsames einem auch ein wenig das Herz brach.“

Wer hat nicht schon einmal den Duft von Minze eingeatmet? Sich einen Tee damit gebrüht oder einen Cocktail gemixt? Wunderbar ist Minze auch für eine kreative Küche, heilend bei Erkältung und anderen zahlreichen Beschwerden.


„Wenn einer die vielen Arten und Namen der Minze nennen wollte, müsste er so viele aufzählen, wie es Fische im Meer gibt“ (Walahfrid Strabo 9. Jahrhundert).

Ebenso Vielfältig begegnet uns die Wilde Minze in Nina Lacour’s wunderbarem bittersüßen Buch.

Für Sara, die aus dem Drogensumpf ihrer Kleinstadt nach L.A. flieht ist Minze Jugend und Liebe. Sie schmeckt süß nach ihrer ersten Liebe Annie und dann bitter nach Verlust und Trauer bis Sie im Restaurant „YERBA BUENA“ (Wilde Minze) Emelie trifft.

Emelie ist Floristin, Tochter aus gutbürgerlichem Haus, die nach ihrem Platz im Leben sucht. Sie pflanzte wilde Minze in den Garten ihrer Eltern als ihre ältere Schwester Colette mit einer Überdosis ins Krankenhaus gebracht wurde. Fortan wird Colette die gesamte Aufmerksamkeit der Eltern auf sich ziehen und Emelie sich nur noch als Gast in der Familie fühlen.

Einzig das Restaurant „YERBA BUENA“ erinnert sie an glückliche Zeiten. Als sie Sara trifft, ist es Liebe auf den ersten Blick.

Doch wie der Duft der Minze, so schnell vergeht auch dieses erste Aufeinandertreffen.

Die Autorin versteht es meisterhaft die Charaktere ihrer beiden Protagonistinnen zu zeichnen. Zwei Erzählstränge werden zu einem, zwei Lebensgeschichten fließen in eine, wobei die Zeitebenen geschickt wechseln und dem Leser*in erst am Schluss die Gesamtheit der Ereignisse enthüllen.

So wie man das Leben oftmals erst in der Rückschau begreifen kann.

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